Newsletter Persönlichkeit wagen - Nr. 38

Persönlichkeitswachstum, Newsletter

"Das Leben ist kein Problem, das man lösen,
sondern eine Wirklichkeit,
die man erfahren muss."
(Søren Kierkegaard, 1813-1855, dänischer Philosoph)

Wirklichkeit erfahren - Bewegungsdrang und Aufbruchsstimmung

In diesem Newsletter:

Willkommen - schön, dass Sie dabei sind!

Liebe Newsletter-Leser,
mit der Frühlingssonne erwachen neue Energien, die sich wie ein frischer Wind anfühlen: Lust auf Neues wird wach. "Alter Staub" wird aufgewirbelt und hinweggefegt und macht der Frische neuer Ideen und der Freude an Veränderung Platz.

Ist Ihnen aufgefallen, dass eine Brise dieser Energie auch die Form dieses Newsletter erreicht hat? Ich habe ihn klarer für Sie gestaltet, damit Sie sich auf einen Blick ein Bild vom Inhalt machen und gezielter lesen können.

Lebens-Kunst

Das Zitat des heutigen Newsletters hat auch mit dieser frischen Frühlingsenergie zu tun, die überall spürbar wird, sobald die ersten kräftigen Sonnenstrahlen uns hinauslocken. Aufgepasst: Bewegungsdrang und innere Aufbruchsstimmung könnten durchaus eine Folge davon sein.

Jedes Jahr und an jedem Frühlingstag aufs Neue ist es eine wunderbar wohltuende Erfahrung, sich in der Natur aufzuhalten und Leben explodieren zu sehen, es zu fühlen und intensiv wahrzunehmen. "Das Leben ist kein Problem ... sondern eine Wirklichkeit, die man erfahren darf" - möchte ich Kierkegaards Zitat etwas abändern.

Das Leben ist ein Geschenk. Und es ist eine Lebens-Kunst, dieses Geschenk anzunehmen. Kierkegaard spricht von einem Gefühl, das uns allen mit Sicherheit bekannt ist: Wir empfinden Leben häufig als schwierig. Immerzu sind wir auf der Suche nach irgendwelchen Lösungen, möchten etwas nicht haben in unserem Leben, versuchen uns Probleme vom Hals zu halten oder kämpfen mit Unwägbarkeiten.

"Frag mich doch mal, wie es mir geht", sagt ein Freund zum anderen. "Wie geht es dir denn?" fragt der Freund. Die Antwort: "Ach, frag mich bloß nicht!"

Wo ist das Problem?

Junge Leute reden über Liebeskummer, Alte über Krankheiten. Die einen beschweren sich darüber, dass es regnet, die anderen darüber, dass die Sonne scheint. - Achten Sie einmal darauf, dann werden Sie auch feststellen, dass sich die meisten Menschen lieber über Problematisches als über Angenehmes unterhalten.

Mal ehrlich: Bewerten Sie in Gedanken ihr Tun nicht auch deutlich häufiger als ein Problem denn als eine Lebenserfahrung? Sagen Sie manchmal, Sie "kämpfen" mit sich selbst oder mit Ihren Schwierigkeiten? Haben Sie oft das Gefühl, vom Geschehen sehr gefordert, ja häufig überfordert zu werden - und das mache Ihr Leben aus? Wo ordnen Sie sich ein? - Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen das Leben als anstrengend empfinden und sie das Gefühl haben, sich "durchschlagen" zu müssen.

"... und wo ist das Problem ...?" ist der Titel eines Buches von Bruno M. Schleeger. Er stellt seinen Klienten diese Frage immer wieder. Und durch die Antworten wird deutlich, dass viele Probleme ihren Ursprung in uns selbst haben. Das ist eine gute Nachricht, denn was mit uns selbst zu tun hat, das können wir auch beeinflussen.

"Achtsamkeit ist die Voraussetzung, um gegenwärtig aktivierte Schemata im Moment ihrer Aktivierung zu erkennen und dadurch überhaupt verändern zu können."
(aus: E. Roediger: Achtsamkeit und Akzeptanz)

Veränderung ist möglich

Es ist also durchaus möglich, seine innere Haltung zu verändern. Wir können den Hebel umlegen, können umschalten von "Schwere" auf "Leichtigkeit" und damit das bewirken, was Søren Kierkegaard empfiehlt, nämlich Wirklichkeit zu erfahren anstatt sie zu bewerten. Eine Voraussetzung dafür ist innere Achtsamkeit.

Wir erleben uns selbst auf unterschiedliche Ebenen:
Das Mein-Leben-ist-problematisch-Ich lebt in einer anderen inneren Welt als das Mein-Leben-ist-eine-Erfahrung-Ich. In welcher Welt wir uns gerade bewegen, bemerken wir durch achtsames nach innen Schauen. Dort "sehen" wir und "hören" wir, was in uns vorgeht. Wir nehmen einen Beobachtungsposten in uns selbst ein, von dem aus wir den Überblick haben und alles Mögliche, was in uns vorgeht, bemerken können.

Bemerken heißt, sich einer Sache bewusst zu werden - die Voraussetzung für Veränderung. Bin ich mir meiner inneren Haltung bewusst, bin ich in Beziehung mit ihr; ich kann in mich hineinspüren, ob meine Einstellung rigide oder beweglich ist, ob sie hilfreich ist oder mich behindert; ich kann nachforschen, ob sie authentisch oder übergestülpt ist und dann entscheiden, ob ich sie behalten oder etwas verändern will. Was macht die innere Haltung aus? - Sie ist geprägt durch Bewertung, durch Ängste und Befürchtungen, bestimmte Hemmungen oder Tatendrang. Mit einer inneren Haltung nehmen wir einen (häufig nicht bewussten) Standpunkt ein, der mit einer eigenen emotionalen Qualität verbunden und an Gedanken und Körpergefühle gekoppelt ist. Jede Einstellung, die wir vertreten, hat zumindest diese Ebenen. Der Beobachter in uns kann diese Ebenen wahrnehmen und zu Bewusstsein kommen lassen.

Wie schmeckt ein Kuss? - Den normalen Wahrnehmungsprozess verlangsamen wir durch nach innen gerichtete Achtsamkeit: Körpergefühle, Emotionen, Gedanken und Denkobjekte werden bewusst. (ein Blogbeitrag)

Innehalten

Die frische Energie des Frühlings hat mich nicht nur zu Aktivität inspiriert, sondern auch zum Innehalten. Ich frage mich, wie frisch ich mich eigentlich noch fühle, und wie er-frischend das für mich ist, was ich tue?

Bin ich nicht zu einem guten Stück in Routinen verfallen?
Bin ich noch nah an mir? Oder bin ich automatischem Handeln näher und plage mich mit den Geistern, die ich rief?

Während ich diese Fragen aufschreibe wird mir klar: Sie sind rhetorisch. Es steckt mehr Wahrheit darin, als ich mir selbst eingestehen wollte. Genau an diesem Punkt erlebe ich meine Wirklichkeit, in diesen Fragen liegt bereits die Essenz meiner Erfahrung. Das nehme ich ernst. Ich lerne dazu. Ich überprüfe alte Entscheidungen. Ich nehme bewusst einen Standpunkt ein. Ich möchte mich verändern und mir selbst (wer ist das eigentlich?) wieder näher kommen. Ich fühle mich bereits auf dem Weg, bin bewegt und freue mich auf das, was vor mir liegt - egal, was kommt.

Automatisches Handeln und Routinen vermitteln zwar ein Gefühl von relativer Sicherheit, sie geben mir aber auch das Gefühl festzustecken und unbeweglich zu sein. Das fühlt sich unbefriedigend an. Ich halte inne, um diesen widersprüchlichen Gefühlen auf den Grund zu gehen. Und schon taucht eine neue Frage auf: Wie bringe ich Sicherheitsbedürfnis und die Lust auf Abenteuer und Lebendigkeit in ein Gleichgewicht? - Ich weiß die Antwort auf diese Frage noch nicht.

Im Innehalten finde ich Inspiration.

Ich komme mir näher. Ich wachse.

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Informationen zu dem Thema: Affirmationen nutzen

Sich mit sich selbst verbinden

Achtsamkeit ist ein Pfad, auf dem ich mich immer wieder neu mit mir selbst verbinde. Konfuzius sagt: Der Weg ist das Ziel. Und auf diesem Weg bin ich Gestalter meines Lebens, weil ich mir der Schritte bewusst bin, die ich nehme. Ich handle nicht ferngesteuert und automatisch, sondern spontan. - Ist doch gut, finde ich, wenn man nicht immer berechenbar ist, sondern auch in der Lage, sich selbst und andere manchmal zu überraschen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Zeit war nie besser dafür!

In diesem Sinne: Wagen Sie es, Ihr Leben zu erfahrbarer Wirklichkeit werden zu lassen, anstatt Probleme zu bewältigen. Sie kommen sich damit auf jeden Fall ein ganzes Stück näher. Und das fühlt sich richtig erfrischend an - und damit ganz passend zur Jahreszeit.   Zwinkern

Herzliche Grüße, machen Sie es gut bis zum nächsten Mal!

Ihre
Konstanze Quirmbach

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