Newsletter Persönlichkeit wagen - Nr. 40

Persönlichkeitswachstum, Newsletter

"Bewusstheit per se, aus sich und durch sich selbst heraus, kann heilsam sein."
(Fritz Perls, Psychiater und Psychotherapeut, 1893-1970)

Bewusstheit als inneres Zuhause

In diesem Newsletter:

Willkommen - schön, dass Sie dabei sind!

Fritz Perls gilt als der Vater der Gestalttherapie. Für ihn ist ein wesentliches Ziel von Therapie, Klienten ihr Handeln und Denken bewusst zu machen, wodurch sie zu Selbstakzeptanz finden und ihr Selbstbewusstsein stärken können. Mit Bewusstheit fängt Veränderung an und damit kann auch ein Heilungsprozess beginnen.

Hier und Jetzt

Achtsamkeit kann nur im Augenblick stattfinden. Hier und jetzt wird uns etwas bewusst. Das ist die Voraussetzung dafür, es später in unser Denken zu integrieren, so dass es weiter wirken kann. So ein Moment bewusster Präsenz lässt sich nicht genau fassen - doch gerade dann spüren wir, was uns bewegt, erfassen wir, was ist, erleben wir innere, subjektive Realität und Wahrheit.

Hier und Jetzt:

Nimm wahr, was ist - höre bewusst den Lärm im Vordergrund; höre dahinter und achte auf weitere, leisere Geräusche hinter dem offensichtlichen Lärmpegel. Werde dir aller Geräusche bewusst, vor allem auch der Stille dazwischen und dahinter.

Schau dich bewusst um und achte darauf, was in deinem Kopf "Gestalt" annimmt. Welche Bilder entstehen in dir? Nimm das Ganze wahr und achte dennoch auf Details; sieh die Dinge und Menschen für sich, aber auch im Kontakt miteinander; lasse dich auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten ein; erlebe den Reichtum der Vielfalt in allem, das dich umgibt. - Was von alldem erreicht dein Bewusstsein?

Spüre dir selbst bewusst nach. Was du siehst und hörst, hat eine Wirkung auf dich.
Urteilst du? Fürchtest du etwas? Wartest du auf etwas? Fühlst du dich hingezogen oder abgestoßen? ...
Welche Gedanken begleiten deine Wahrnehmung? In welche Richtung weisen sie?
Mach dir bewusst, ob du in die Richtung deiner Gedanken gehen oder ob du einen anderen Weg einschlagen möchtest.

"Das Denken ist die Basis von allem. Es ist wichtig, dass wir jeden unserer Gedanken mit dem Auge der Achtsamkeit erfassen."

Thich Nhat Hanh, Die fünf Pfeiler der Weisheit

Inneres Zuhause: Bewusstheit

Achtsamkeit im Hier und Jetzt ist der feste Boden, auf dem sich ein inneres Zuhause von Bewusstheit aufbauen lässt. Auf diesem Fundament finden wir ein Zuhause in uns selbst, denn wir finden zu uns selbst.
Bauen wir in unserem inneren Haus Räume mit Wänden aus Akzeptanz und Selbstverantwortung, geben sie uns Halt, bieten uns Schutz. Wir erleben uns selbst-bewusst. So können wir auch jederzeit neue Türen öffnen, in andere Räume gehen - wir können entschlossen und ganz bewusst ein Zimmer verlassen, um uns in einem anderen neu einzurichten. Für alles ist Platz.
Das Dach macht aus den Räumen einen Ort der Zuflucht. Es ist gebaut aus Liebe und Vertrauen und liegt schützend über dem Haus, in dem wir unser Leben leben.

Raum Vergangenheit

"Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben"s, so heißt ein Buch, das Ben Furman geschrieben hat. Der Psychotherapeut bringt bereits im Titel zum Ausdruck, dass im Hier und Jetzt die Vergangenheit erlebt wird - und neu erlebt werden kann, nimmt man einen veränderten Blickwinkel ein. Was wir erinnern, ist nicht das, was geschehen ist, sondern das, was wir an Bildern und Gefühlen damit verbinden. Hier und jetzt richten wir unsere Gedanken darauf und erleben es in der Gegenwart, im jetzigen Augenblick. Wir nähren die Vergangenheit, geben ihr Macht und gestalten sie mit jeder Erinnerung neu aus.

Und weil wir das im Moment des Erinnerns selbst tun, übernehmen wir Verantwortung dafür. Wir können Erinnerung verändert lebendig werden lassen, können Neues hinzunehmen, andere Schwerpunkte setzen und uns erinnernd einer Situation neu bewusst werden. "Bewusstheit per se ... kann heilsam sein", sie kann ein Schritt in eine andere Zukunft sein.

Raum Zukunft

"Ob du denkst du kannst es, oder du denkst, du kannst es nicht - du wirst auf jeden Fall Recht behalten." (Henry Ford) Was wir denken, bestimmt die Zukunft wesentlich mit. Wachstum und Veränderung finden ohnehin statt, denn die Welt dreht sich und Zeit vergeht. Und wir Menschen haben einen gewissen Spielraum, Veränderungen in unserem Leben aktiv zu gestalten und zu bestimmen.

Dieser Spielraum lässt sich allerdings nur wahrnehmen, wenn wir uns seiner bewusst sind, uns nicht als Opfer der Umstände fühlen, sondern bereit sind, Selbstverantwortung wahrzunehmen. In unserem Kopf lassen sich zukünftige Räume entwerfen, wir visualisieren Wünsche, malen uns das Leben dort in der Zukunft aus und spüren uns hinein. Wir tun dies im Moment des Denkens und inneren Erlebens, jetzt und hier, und bereiten uns damit innerlich auf unsere mögliche Zukunft vor.

Eine starke Vision kann Wirklichkeit werden, wenn wir uns bewusst auf sie einlassen. Sie gibt uns Kraft und ist Motivation für unser Handeln. Wir öffnen Türen in eine neue Zukunft - jetzt. In der Gegenwart. Nur hier ist Handeln möglich.

"Eine Stunde ist nicht nur eine Stunde; sie ist ein mit Düften, mit Tönen, mit Plänen und Klimaten angefülltes Gefäß. Was wir die Wirklichkeit nennen, ist eine bestimmte Beziehung zwischen Empfindungen und Erinnerungen."

Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Bde. 1-3

"Ich bin achtsam in jedem Augenblick."

Hier und jetzt ist Leben.

Achtsamsein

Affirmationskarten, Buch und Poster der Reihe "Ich bin da",
erhältlich im Online-Shop
Informationen zu dem Thema: Affirmationen nutzen

 

Im Fluss sein

Bewusstheit über Vergangenheit und Zukunft ist einzig in der Gegenwart möglich. Subjektiv erleben wir uns jedoch eingebunden in einen Fluss der Zeit: Wir haben unsere Geschichte, die unsere innere Wirklichkeit ausmacht - selbst wenn es objektiv gesehen weder Zeit noch Materie geben mag. Persönliches Erleben schert sich nicht darum. Wünsche, Ängste, Leidenschaften, Burn-out und Lebenslust, bezogen auf Vergangenheit und Zukunft, fühlen sich sehr gegenwärtig und sehr echt an, und es ist eine Herausforderung für jeden einzelnen von uns, damit umzugehen und seine Balance zu finden.

Wir sind uns unserer Herkunft und des Endes bewusst. Den Weg dazwischen gestalten wir selbst - teilweise wenig bewusst und "fern"-gesteuert, teilweise achtsam und selbstbestimmt in Momenten bewusster Einsichten und Entscheidungen. Unser Haus der Bewusstheit welches wir in uns selbst immer wieder neu bauen, erdet uns in der Gegenwart. Im Hier und Jetzt. Mitten im Leben. Wir betreten das Haus durch Achtsamkeit und finden in den Räumen alles, war für uns von Bedeutung ist, und sind auf diese Weise immer und überall zuhause.

In diesem Sinne, machen Sie es gut - genießen Sie Ihr Zuhause und denken Sie daran: Wer bewusst lebt, hat mehr davon.  Zwinkern

Herzliche Grüße, bis zum nächsten Mal!

Ihre
Konstanze Quirmbach

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