Newsletter Persönlichkeit wagen - Nr. 71

Persönlichkeitswachstum, Newsletter

" Man soll alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen
und,wenn es möglich zu machen wäre,
einige vernünftige Worte sprechen."
(Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 - 1832)

Die eigene Säge schärfen

In diesem Newsletter:

Willkommen - schön, dass Sie dabei sind!

Was wäre tatsächlich alle Tage möglich zu machen von den Dingen, die Herr Goethe empfiehlt? Und warum, so frage ich weiter, empfiehlt er ausgerechnet diese vier Dinge?

Ich für meinen Teil, kann gut nachempfinden, welchen Gewinn die Seele daraus schöpft, wenn sie sich mit schöngeistigen Dingen beschäftigen darf. Nach meinem Verständnis hebt es die Lebensqualität, sich für Musik, Poesie, Kunst und gute Gespräche Zeit zu nehmen, und das möglichst jeden Tag. In der beschaulichen Zeit Goethes war das für Menschen seines Gesellschaftsstandes bestimmt ohne Weiteres machbar, ja, sogar ausgesprochen erwünscht. Wie aber sieht es damit im 21.Jahrhundert aus?

Newsletter Konstanze Quirmbach

Ressourcen kennen

Im letzten Newsletter zum Jahreswechsel hatte ich Ihnen die PDF "Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel" als Download zur Verfügung gestellt. Die Fragen zur Jahresplanung betreffen persönliche Ziele für 2014. Das beinhaltet das, was Sie gerne verändern möchten und wo Sie in diesem neuen Jahr hin wollen. Veränderung findet ohnehin statt - noch besser also, wenn wir sie nach unseren Vorstellungen bewusst in eine Richtung lenken!

Selbstverständlich sprechen wir von Ressourcen, wenn wir von Zielen sprechen, denn es geht immer auch um die Frage: Was habe ich zur Verfügung, um das zu erreichen, was ich mir vornehme? Persönliche Fähigkeiten gehören natürlich hierher, aber auch technische und praktische Möglichkeiten, räumliche Erreichbarkeit, Sozialverträglichkeit und, last but not least, die persönliche Balance. Geraten wir nämlich innerlich aus dem Gleichgewicht, dann wird es schwer; wir bringen nicht mehr genug Kraft auf, unsere Ziele und Träume weiter zu verfolgen, und da hilft es auch nicht, wenn alle anderen Bedingungen noch so günstig sein mögen. Wenn diese Energie fehlt, steht alles still

Newsletter persönlichkeitsentwicklung

Gleichgewicht herstellen

In diesem Zusammenhang frage ich Sie also: Wie viel Zeit haben Sie in Ihrer Jahresplanung für sich selbst vorgesehen, in der Sie Ihre Kraftreserven auffüllen wollen? Welche Beschäftigungen planen Sie ganz bewusst ein für den Zweck, immer wieder Ihre innere Balance zu finden? Berücksichtigt Ihr Zeitbudget das Bedürfnis Ihres Körpers, auf Anspannung Entspannung folgen zu lassen?

Während der Leistungsphasen machen wir einfach. Wir tun, was nötig ist und geben unser Bestes dabei. In den Entspannungs- und Erholungsphasen regenerieren wir uns, füllen Reserven und Kraftquellen neu auf. Die dazu notwendige Zeit bekommen wir nicht geschenkt. Wir müssen sie uns nehmen. Goethe hat offenbar große Entspannung und Inspiration in Kunst und Literatur gefunden (andere Geschichten erzählen auch von seiner Liebe zum Wandern, zum Wein und zu Frauen :-)). Doch jeder muss sich selbst fragen: Was tut mir gut? Wie fülle ich meine Kraftreserven? Wann fühle ich mich leicht und inspiriert? Wobei fühle ich mich wunschlos glücklich, im Flow, in meiner Mitte? Mit anderen Worten: Was hilft mir, meine persönliche Balance zu halten?

Die Bandbreite ist groß. Ob Sport oder Musik, Familie oder Freunde, lesen oder wandern, Beschäftigung alleine oder mit anderen, handwerklich oder schöngeistig - Hauptsache ist, Sie sorgen für sich und Ihre innere Ausgeglichenheit.

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Die Säge schärfen

In dem Buch "7 Wege zur Effektivität" erzählt der Autor Steven Covey die Geschichte von einem Holzarbeiter. Dieser hat ein riesiges Pensum vor sich und möchte schnell damit fertig werden. Deshalb sägt und sägt er ohne Unterlass, springt von einem Baum zum anderen und zersägt in aller Eile Baum um Baum. Doch schon bald geht es nur noch langsam voran, er quält sich übermäßig, um Äste und Stämme durchzusägen ... bis ein paar Wanderer vorbeikommen und verwundert fragen: "Warum schärfen Sie denn nicht Ihre Säge? Die ist doch ganz stumpf!" "Ich habe keine Zeit dafür! Sehen Sie nicht, wie viel noch zu tun ist?"

Die Geschichte führt uns vor Augen, wie wir uns selbst am Erfolg hindern, wenn wir nicht für gutes "Werkzeug" sorgen. Wir müssen selbst dafür sorgen, dass wir fit und ausgeglichen sind, und unsere Kräfte einteilen. Arbeitswille ist nicht genug, zur Kompetenz und Ausdauer muss auch ausreichend Erholung und Inspiration kommen - damit schärfen wir unsere persönliche "Säge".

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Die Seele deiner Wege

Was Johann Wolfgang von Goethe rät, ist geeignet, die eigene Säge zu schärfen - Poesie, Musik, Malerei und feingeistige Gespräche waren für ihn der Schleifstein. Der Zeitgeschmack hat sich geändert, die Möglichkeiten haben sich vervielfacht. Aber immer noch sind gerade Musik und Gedichte, Kunst und Gespräche für viele Menschen nach wie vor der beste Weg, völlig abzuschalten und zu sich selbst zu kommen, um neue Kraft zu schöpfen.

Neulich habe ich ein Gedicht gefunden, das mich sehr berührt hat und zu dem ich einen Blogbeitrag geschrieben habe. Den möchte ich an dieser Stelle mit Ihnen teilen: Die Seele deiner Wege - ein Blogbeitrag zu dem Gedicht "Zauber und Fülle" von Ulrich Schaffer.

Und noch etwas zu Herzen gehendes habe ich für Sie: das Video Zitate zur Mitmenschlichkeit - Bilder und wundervolle Gitarrenmusik. Eine Präsentation, die ich zum Ausklang des Jahres und unter dem Eindruck weihnachtlicher Stimmung zusammengestellt habe. Vielleicht möchten Sie sich diese knappen drei Minuten nehmen, um Ihre Säge zu schärfen, zu entspannen und danach wieder angeregt zu Ihren alltäglichen Aufgaben zurückzukehren.

In diesem Sinne, machen Sie es gut, schärfen Sie regelmäßig Ihre Säge und bleiben Sie immer schön achtsam.

Herzlichst,

Ihre
Konstanze Quirmbach

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