Newsletter Persönlichkeit wagen - Nr. 22

Persönlichkeitswachstum, Newsletter

"Wir werden uns in diesem unruhigen Leben so selten unserer bewusst - die Gedanken und die Empfindungen verhallen wie ein Flötenton im Orkane - so manche Erfahrung geht ungenutzt verloren - das alles kann ein Tagebuch verhüten."
(Heinrich von Kleist, 1777 - 1811, deutscher Schriftsteller )

Ankommen bei sich selbst. Sich selbst begegnen.

Willkommen - schön, dass Sie dabei sind!

Erster Advent. Ende November und noch vier Wochen bis Weihnachten. Doch so richtig will man sich nicht der Jahreszeit gemäß fühlen, es ist irgendwie zu warm. Statt des Regens wäre eine weiße Landschaft so viel romantischer! Dann könnte uns bei einem Feuer im Kamin und beim Kerzenlicht richtig warm ums Herz werden.

Advent heißt übersetzt schlicht: Ankunft. Die Ankunft, auf die sich Christen im Advent vorbereiten, bezieht sich auf die Geburt Jesu. Doch unabhängig von der religiösen Bedeutung wird der Advent von vielen Menschen als eine Zeit der Besinnung angenommen: Besinnung auf sich selbst und auf seine Mitmenschen, auf Frieden und die Liebe unter den Menschen. Eine Zeit der Ankunft bei der eigenen Menschlichkeit, im eigenen Herzen.

Ankommen bei sich selbst. Sich selbst begegnen.

Das wollen wir das ganze Jahr über - nicht nur in der Adventszeit. In Momenten innerer Einkehr und stillen Rückzugs haben wir die Chance der Konzentration auf das, was uns ausmacht. Wie Heinrich von Kleist sagt: Schreiben wir Gedanken und Empfindungen auf, können wir aus unseren Erfahrungen besser lernen, hören wir auch die leisen Töne, verlangsamen wir das Leben und werden uns unserer selbst bewusst. Und - so möchte ich ergänzen - kommen bei uns selbst an.

 

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Bewusster werden durch Tagebuchschreiben

Jetzt, da die Tage kürzer sind, sitzen wir vielleicht häufiger in den eigenen vier Wänden und haben mehr Zeit uns zu besinnen, nehmen uns Zeit, den Geist los und schweifen zu lassen. Seine Gedanken auch schriftlich festzuhalten, kann vieles bewirken. Wenn ich mich hinsetze und schreibe, begegne ich mir anders, als wenn ich nur denke. Ich formuliere aus und denke zu Ende, was ich sonst nur kurz an-denke. Was sich hinter einem zunächst noch schemenhaften Gedanken verbirgt, kann sich erst im Licht herausstellen - wenn der Gedanke aus dem Dunkel heraustritt.

Ich persönlich erlebe tägliches Schreiben als absolut befreiend in einem Sinne, dass ich mich immer wieder mit mir selbst verbinde. Wir wissen: Man lernt nur diejenigen Menschen wirklich gut kennen, denen man intensiv zuhört. Mit dieser Einstellung kann ich mir selbst begegnen. Ich kann "die Freundin" sein, die mir liebevoll, kritisch, zugewandt und unterstützend begegnet. In meinem Tagebuch kann ich Schönes, Sorgenvolles, Vergangenes und Zukünftiges ausbreiten. Ich kann Ideen spinnen, Gefühle zeigen, Verrücktes äußern oder Schwieriges planen - ALLES kann ich meinem Tagebuch anvertrauen.

 

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Wie kann das Tagebuch von Nutzen sein?

Anne Frank schreibt in ihrem Tagebuch: "Ich werde dir, hoffe ich, alles anvertrauen können, wie ich es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, du wirst mir eine große Stütze sein."

Tagebuch - ein Wort, das noch nicht viel über den Inhalt verrät. Wofür kann ein "Tagebuch" genutzt werden? Für mich ist es ein Buch, das meine Gedanken aufnimmt. All das, was in mir ist, was dort entsteht, rumort, schreit, weint oder jubiliert - es ist es wert, festgehalten zu werden. Ein Dokument meiner selbst. So wird ein Tagebuch zum hervorragenden Mittel der Selbsterkenntnis: Ich halte Erfahrungen fest und lerne aus ihnen, ich werde Zeuge meiner inneren Entwicklung, ich schreibe meine Zweifel auf, gebe meinen Ideen Raum.

In den verschiedensten Situationen werden Tagebücher zum wichtigen Begleiter:

Wir können praktisch jeden Lern- und Entwicklungsprozess mit einem Tagebuch sinnvoll begleiten. Wir schreiben uns etwas von der Seele und nehmen etwas von der Belastung weg. Was für uns persönlich wichtig ist, schreiben wir auf, machen es uns bewusst und geben ihm so einen neuen Stellenwert. Es ist nicht mehr flüchtig und steht uns auch zukünftig bewusster zur Verfügung, weil wir uns näher damit beschäftigt haben. Wir nehmen uns Zeit, Fragen zu klären und etwas auszuformulieren. Wir entwickeln Lösungsideen, fassen Mut und unterstützen uns selbst. Wir übergehen Gefühle nicht, sondern nehmen sie ernst und arbeiten sie ab. Auch Ideen sind hier gut aufgehoben, können wir sie doch jederzeit nachlesen und wieder aufgreifen. Mit einem Tagebuch sammeln und schaffen wir Erinnerungen.

Niemand zieht uns zur Verantwortung, wir sind niemandem Rechenschaft schuldig. Die Privatsphäre eines Tagebuchs ist einzigartig. Sie erlaubt eine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit uns selbst gegenüber, die wir im "öffentlichen" Leben kaum zulassen.

 

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Haben Sie vielleicht auch Lust, ein Tagebuch zu beginnen?

Hier ein paar Hinweise:

  • Wie das Wort schon sagt: TAGE-buch. Sie sollten sich möglichst täglich Zeit zum Schreiben nehmen. Nur ein paar Minuten, die Sie sich für sich selbst nehmen, machen den ganzen Unterschied!
  • Entwickeln Sie eine Art Ritual, eine feste Gewohnheit, mit der Sie das Schreiben in Ihren Alltag integrieren.
  • Schreiben Sie immer das Datum Ihres Eintrags hinzu. Beim späteren Lesen ist das durchaus aufschlussreich und auch hilfreich.
  • "Gemischte" Tagebücher für den Alltag laden ein, einfach ALLES hineinzuschreiben. Von Erlebnissen, Ideen zur Lebensplanung, über Gefühle und Schattenseiten, bis hin zu Erinnerungen und ganz Alltäglichem, wie zum Beispiel Kochrerezepte oder Einkaufsnotizen und Geschenkideen. Schreiben Sie einfach drauflos und lassen Sie sich führen von dem, was sich Ihnen zeigt.
  • Ein Tagebuch können Sie überall mit hinnehmen, sie können überall Schreiben, wo und wann immer Sie ein paar Minuten für sich haben.
  • Leonardo da Vinci hat in seinen Tagebüchern mit der linken Hand und häufig auch in Spiegelschrift geschrieben. - Die "ungewohnte" Hand zum Schreiben zu nutzen, regt das Gehirn auf besondere Weise zu noch mehr Bewusstheit an.
  • Kaufen Sie sich ein SCHÖNES Tagebuch, das Sie zum Schreiben einlädt und dem Sie sich gerne anvertrauen.
 
 

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"Ich bin präsent."

Jeden Tag ein wenig mehr bei sich selbst ankommen.
Schreibend präsent sein - sich seiner bewusst werden.
Täglich seine Affirmationen aufschreiben und sich mit dem Wesentlichen verbinden.

Affirmationen, Affirmationskarten, Persönlichkeitswachstum

Dies ist eine der 70 Bild-Affirmationskarten der Reihe "Ich bin da." Affirmationskarten im Hosentaschenformat.
Erhältlich im Online-Shop
Informationen zu dem Thema: Affirmationen nutzen

 

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Einladung zum Lesen und Kommentieren

Im Monat November sind nicht nur die zwei Tagebücher entstanden, sondern es gibt auch einige neue Textbeiträge im Blog. Natürlich sind Sie alle herzlich eingeladen, Kommentare zu hinterlassen. Ich freue mich auf Erfahrungen und Meinungen, Eindrücke und Standpunkte.

Die folgenden Beiträge sind neu:

- Paradox der Veränderung: Kann man werden, was man ist?
- Gut gemeint: So wird jemand "gemacht".
- Aus Sand gemalte Vergänglichkeit: Eine berührende und aufrüttelnde Sandanimation.
- Östliche Sichtweise und Persönlichkeitsentwicklung: Geformt im Kampf der Elemente.

In den letzten Wochen habe ich auch den Online-Adventskalender wieder mit Inhalt gefüllt: An jedem Tag gibt es einen Beitrag zu Menschlichkeit, Lebenslust, Besinnlichem oder Schönem. Ein Kalender, der Spaß machen soll, der aber auch anregen will zur Begegnung - mit sich selbst und mit seinen Mitmenschen. Lassen Sich sich ein bisschen entführen ...

Sie können sich jeden Tag auf eine neues Fensterchen freuen und mit Lust entdecken, was dahinter versteckt sein mag ...  persoenlichkeitswachstum

In diesem Sinne, haben Sie eine bezaubernde und wundervolle Vorweihnachtszeit - und bleiben Sie achtsam!

Bis zum nächsten Mal,

Ihre
Konstanze Quirmbach

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