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K. Quirmbach, M. Kundermann im Gespräch

In einer unruhigen Zeit – beruhige dich selbst

Buchbesprechungen

Konstanze Quirmbach im Gespräch mit Michaele Kundermann

Emotionaler Stress ist eine der größten Belastungen für unsere Gesundheit, unsere Beziehungen und unsere Leistungsfähigkeit. Viele fühlen sich dem ausgeliefert und wissen nicht, wie sie sich daraus befreien können. Beziehungskonflikte, Zugehörigkeitskonflikte, Selbstwertkonflikte, Versorgungskonflikte, depressive Verstimmungen, Burnout – wie kann man sich elegant daraus befreien und daran wachsen?
Emotionale Stresskompetenz, Michaele KundermannMichaele Kundermann hat jetzt ein Buch darüber veröffentlicht, wie es jedem kinderleicht gelingen kann, emotionalen Stress zu lösen oder zu vermeiden.
Darüber sprach ich mit ihr.

Frau Kundermann, Sie sagen, dass Ihr Buch das Potential hat, einen Paradigmenwechsel in der Lebensführung auszulösen. Das ist eine ganz schön kühne Behauptung.

Viele Menschen glauben, emotionaler Stress sei normal. Aber im Sinne der Biologie ist emotionaler Stress eine Fehlbedienung des Stressmodus. Diese Fehlbedienung reibt unser Nervensystem und Immunsystem so auf, dass es immer wieder auf unnötige emotionale Achterbahnfahrten geschickt wird. Das schwächt unsere Lebensenergie und oft reicht der Schlaf nicht aus, um den ganzen oxidativen Stress aufzulösen. Er sammelt sich in uns an, macht uns dünnhäutig, leicht erregbar und belastet das Immunsystem. Das kann sich ändern – es braucht nur einen Spurwechsel in unserem Kopf.

Was wäre denn eine passende Bedienung des Stress-Modus?

Machen wir uns zunächst klar: Was will das evolutionäre Stress-System? Es will unser Überleben sichern durch Kampf, Flucht oder Erstarrung. Das ist großartig und führt meist zur Auflösung einer physischen Bedrohung. Denn ohne diese Reflexe könnten wir uns nicht blitzschnell aus einer Gefahr retten. Allerdings hat der Mensch selbst inzwischen die Rolle des ausgestorbenen Säbelzahntigers übernommen. Er kann Menschen physisch so bedrohen, dass sie sich durch den Stress-Modus nicht mehr retten können oder lebenslang traumatisiert werden. Das ist ein anderes tragisches Kapitel.

Doch wie oft sind wir in unseren Breiten in Lebensgefahr? Vielleicht einmal im Monat beispielsweise im Straßenverkehr. Also haben wir durchschnittlich höchstens einmal im Monat Grund für die Stress-Reaktion. Aber wie oft sind wir im letzten Monat im Stress gewesen? Vermutlich täglich – die Ursache war rein emotionaler Stress, den wir uns versehentlich selbst erschaffen haben – und zwar durch unsere Widerstände.
Was immer geschieht ist zunächst einmal neutral, bevor wir es bewerten. Antworten wir – meist unbewusst – mit innerem Widerstand auf eine Situation, löst dieser Widerstand eine Bedrohung aus. Was wir ablehnen, davor müssen wir vermeintlich geschützt werden – es ist also bedrohlich. Das alarmiert die Stressfeuerwehr.
Obwohl die Stressreaktion auf physische Bedrohungen ausgerichtet ist, aktivieren wir diese Überlebensfeuerwehr dummerweise auch dann, wenn wir nur eine emotionale Bedrohung verspüren. Denken wir zum Beispiel „Ich habe keinen Bock auf das Gespräch mit dieser Person“, dann wird das Gespräch zu einer emotionalen Bedrohung. So normal und berechtigt uns dieser Gedanke vorkommt – er ist ein Fehlauslöser des Stresssystems. Denn seine Überlebenswerkzeuge – kämpfen/fliehen/erstarren helfen uns leider gar nichts, um emotionale Bedrohungen zu lösen. Es ist, als wollten wir mit einem Hammer eine Uhr reparieren. Meist ungelöst führen emotionale Bedrohungen im Gegenteil zu einer Daueralarmbereitschaft des Körpers, die uns enorm viel Energie kostet. Unser Körper ist jedoch für Daueralarm nicht ausgelegt – es überfordert ihn und er wird auf Dauer krank.

Ist das der Grund, warum wir so schnell angespannt sind, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben?

Ja, denn der Stress-Modus mit seiner wichtigen Aufgabe ist gespannt wie eine Feder und springt bei jeder Bedrohung sofort an. Der archaische Stress-Modus kann ja nicht unterscheiden zwischen physischer und emotionaler Bedrohung. So ist für ihn auch emotionale Bedrohung lebensbedrohlich und löst Alarm im Körper aus. Um diese uneffektive, nervenaufreibende Reaktion zu vermeiden, braucht er bewusstes Selbst-Coaching. Denn ist das Gehirn im Stressmodus, können wir nicht mehr klar, kreativ und flexibel denken. Dieser Zustand ist für optimale Problemlösungen nicht geeignet.

Wie sieht dieses bewusste Selbst-Coaching aus?

Um das herzuleiten, müssen wir uns klar machen, wie wir die emotionalen Bedrohungen erzeugen. Wenn wir auf Erfahrungen des Lebens mit Widerstand antworten, entsteht automatisch eine Bedrohung. Da es bei emotionalem Stress meist keine Lösungen gibt, so lange wir den Widerstand aufrechterhalten, wird dies zur chronischen Aktivierung und Dauerbelastung des Nervensystems. Das kostet enorm viel Energie, macht es empfindlicher und lässt es altern. Deshalb ist mein heimlicher Buchtitel: „Erbarmen für das Nervensystem!“
Die Gewohnheit des Widerstands gilt es daher zu durchbrechen und umzudrehen in Akzeptanz als erste Reaktion. Wir brauchen zur Selbstberuhigung also Gedanken, die nicht bedrohlich sind und stattdessen ein „ok“ signalisieren. Wir brauchen nur den Reflex des Widerstands in sein Gegenteil – das Annehmen – umzuwandeln.

Aber man kann doch nicht einfach alles akzeptieren, oder?

Doch, das kann man – als erste Reaktion ist das im Sinne des Gehirns sogar sehr klug. Wenn wir uns gehirngerecht ausrichten, dann zeigt sich eine Strategie, die unseren Stress-Modus coacht.
Das Nervensystem lässt Stresserleben und Wohlbefindenserleben auf unterschiedlichen neuronalen Autobahnen laufen. Ich nenne sie Panikum für Stress und Heurekum für Flow. Nur eine dieser Bahnungen kann zu einer Zeit aktiv sein – dabei hemmt die aktive die andere. Wir haben tatsächlich die Wahl, auf welcher neuronalen Autobahn wir eine Situation erleben wollen. Diese Wahl treffen wir durch unsere Bewertung einer Situation.
Wenn wir eine Situation zuerst einmal annehmen, bleibt die Stressreaktion aus und wir können im zweiten Schritt eine gute Problemlösung finden. Denn Annehmen heißt nicht Hinnehmen und ein stressfreies Gehirn ist viel klarer, effektiver und kreativer. Wie dieses Annehmen leicht erfolgen kann, das beschreibe ich im Buch als „Stress-Umkehr-Code“.

Das leuchtet mir ein. Das wäre ja dann nicht nur für den einzelnen Menschen hilfreich …

dem Stress eine Grenze setzenWenn die Menschheit sich weiter entwickeln will, muss jeder Einzelne aus den Stress-Schleifen im Gehirn aussteigen, damit er und sie die höheren Zentren ihres Bewusstseins entfalten können. Sonst wiederholt sich die Geschichte immer wieder. Dachten wir in den 90er Jahren der kalte Krieg sei vorüber und wir wären auf dem Weg zu europäischen und globalen Kooperationen, so fallen wir gerade zurück in engstirnigen Nationalismus, verantwortungsloses Wirtschaften, Umweltignoranz. Emotionale Rowdies und Lügenbolde werden an die Macht gewählt. Alle diese Dinge entstehen auf der Panikum-Autobahn in unserem Gehirn. Es ist Zeit, die Heurekum-Bahnung zu verstärken, damit die Intelligenz, Weitsichtigkeit und Herzverbundenheit unserer höheren Bewusstseinszentren unser Handeln bestimmen können.
Denn es ist für die Weiterentwicklung der Gesellschaft und die Lösung unserer globalen und persönlichen Herausforderungen enorm wichtig, dass wir uns selbst beruhigen, und das Gehirn in einen fortschrittlichen Modus bringen.

Warum scheint es so schwierig zu sein, sich in diesem kreativ-fortschrittlichen Modus aufzuhalten?

Es gibt noch einen anderen Faktor, der unseren Stress-Modus hyperaktiv macht. Diese Zeiten, in denen wir nicht ums tägliche Überleben kämpfen müssen und in denen weniger physische Bedrohungen existieren, gibt es noch nicht so lange. Der „Hab-Acht“-Modus hat dadurch weniger zu tun – ist aber noch genauso angespannt. Das verwirrt ihn. In seinem Eifer sucht er förmlich nach Bedrohungen. Und dann geschieht etwas Seltsames: Plötzlich fangen wir an, Dinge für bedrohlich zu halten, die gar nicht bedrohlich sind oder die wir vorher nie als bedrohlich wahrgenommen haben. Wir fangen an, Gefahren in Situationen hineinzudichten, wie zum Beispiel die Überreaktionen auf die Flüchtlingswelle zeigen. Wir entwickeln emotionale Dramen, interpretieren beispielsweise Verhalten von anderen Menschen als Angriff oder Ablehnung.

Und wie wäre Ihre Methode da hilfreich?

Es gibt zwei entgegengesetzte neuronale Bahnungen in uns: Die neuronale Stress-Autobahn, die ich Panikum nenne, und die Flow-Wohlbefinden-Autobahn, die ich Heurekum nenne. Auf der Panikum-Autobahn, werden zusätzlich bisherige Stress-Erfahrungen getriggert. Sie verstärken die Dunkelerfahrung. Auf der Heurekum-Autobahn werden weitere positive Erfahrungen getriggert. Sie verstärken Selbstvertrauen und Zuversicht.
Der Clou: Wir können zu einer Zeit nur auf einer dieser neuronalen Bahnen unterwegs sein, denn gleichzeitig wird der andere neuronale Kreislauf gehemmt. Es ist daher eine intelligente Entscheidung, immer mehr Zeit seines Lebens auf der Heurekum-Autobahn zu verbringen.
Am einfachsten ist es, wenn wir uns entscheiden, grundsätzlich in der Annahme aller Ereignisse unseres Lebens zu leben. Dann können wir uns tatsächlich leisten, in der Gegenwart zu leben und diese voll genießen. Dann hängen wir nicht durch Sorgen in der Zukunft und durch Ängste in der Vergangenheit.

Welche Hinweise haben Sie für Leser, die Ihre Gedanken und Lösungen in Ihrem Buch möglichst schnell nachvollziehen wollen?

Unser Wissen über Stress ist unterschiedlich – daher habe ich zu Beginn das Stress-System seziert, damit man die Erkenntnisse des Buches daraus herleiten kann. Die Kern-Aussagen, die den Paradigmenwechsel herbeiführen können, stecken in den Kapiteln fünf und sechs.
Anschließend bin ich auf viele Aspekte eingegangen, die uns auf diesem Weg unterstützen.
Ein Drittel unseres Tages befinden wir uns am Arbeitsplatz, an dem viele emotionalen Stress erleben und konservieren. Daher bin ich im Kapitel 14 und 15 darauf eingegangen, wie emotionale Stresskompetenz am Arbeitsplatz funktionieren kann.
Am Schluss findet der Leser darüber hinaus noch 13 Quick-Tipps für den Alltag.

Können Sie abschließend den Lesern vielleicht noch drei schnell anwendbare Selbstberuhigungs-Tipps mit auf den Weg geben?

Ja gerne!

  1. Bevor man in einer schwierigen Situation reagiert, kann man zuerst die Schultern bewusst fallen lassen und tief ausatmen. Schon das beruhigt die Körperchemie und führt zu mehr Gelassenheit.
  2. Es gilt, den Kopf klar und kreativ zu halten. Das bedeutet, die ablehnenden Gedanken umzuwandeln, die die emotionale Bedrohung überhaupt erst erschaffen haben. Wenn einem spontan keine Umwandlung einfällt, kann man innerlich mehrfach behaupten: „Das ist gut – auch wenn ich noch nicht weiß, wozu!“
  3. Stress schafft Unordnung im Gehirn. Legen wir unsere Hand eine Weile auf die Stirn, wird das Blut, das bei einer Stressreaktion reflexartig in den Hirnstamm im Hinterkopf schießt – wieder in die Stirn gezogen. Dort findet unser bewusstes Denken und Entscheiden statt. Der Kopf wird klarer, die Emotionen beruhigen sich und wir können ein Problem souveräner angehen.

Das klingt wirklich sehr einfach.
Mich interessiert jetzt noch, warum Sie über dieses doch schon häufig abgehandelte Thema ein weiteres Buch schreiben wollten?

Der emotionale Stress ist ein besonderer Aspekt, der in dieser Form bisher in der Literatur nicht zu finden ist. Am emotionalen Stress hängen wir uns trotz zahlreicher Bücher immer wieder auf und landen in unproduktiven Wiederholungsschleifen. Daher war es mir wichtig, mich diesem Aspekt besonders zu widmen.

Das Thema habe ich mir erarbeitet, weil ich zuerst bei mir selbst eine hohe Stressbereitschaft und viele Überreaktionen beobachtet habe. Die hätte ich hinterher am liebsten ungeschehen gemacht, weil sie Menschen vor den Kopf stoßen und zu Fehlentscheidungen führen können. Ich musste mich also mit meinem eigenen emotionalen Stress auseinandersetzen. Dabei habe ich vieles entdeckt, was ich gerne schon früher gewusst hätte.

Dann hat sich mein beruflicher Weg so entwickelt, dass ich unter anderem Stress-Management-Seminare in Firmen gegeben habe. Ich habe wirklich 15 Jahre darüber sprechen müssen, um auf ganz einfache Formeln zu kommen. Dinge, die offensichtlich sind, fallen uns oft erst gar nicht auf – und diese möchte ich in meinem Buch weitergeben.

Herzlichen Dank, Frau Kundermann, und viel Erfolg mit Ihrem Buch!

Emotionale Stresskompetenz, Buch

 

 

Leseprobe, Medienecho, Rezensionen

undAktuelles zum Buch finden Sie unter
www.emotionale-stresskompetenz.com
22 €, ISBN: 978-3-99060-084-9
© 2018 Goldegg Verlag GmbH


Wer die Autorin gerne über das Thema sprechen hören möchte, kann das am „Tag der emotionalen Achtsamkeit“, dem 29. September 2019 tun:

Erlebnisvortrag mit Michaele Kundermann

„Die Kunst der Selbstberuhigung – mit emotionaler Stresskompetenz“
Wie Sie emotionalen Stress elegant vermeiden oder lösen können und dadurch mehr Energie haben.

Sonntag, 29.09.2019 um 17:00 – 19:15 Uhr
Im Maritim Hotel Bad Homburg, Raum Louise, Ludwigstr. 3, 61348 Bad Homburg

Tickets: Emotionale Stresskompetenz 2019
Jetzt gibt es noch Early-Bird Tickets bis zum 10.09.2019.

27. August 2019
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