Es gibt nicht Gutes, außer: man tut es.
Kürzer kann man es sicher nicht ausdrücken. Erich Kästner zieht moralische Bilanz.
Halb bitter, halb süß ist dieses Kurzgedicht ein vermeintlicher Gegensatz, in der Fachsprache Epigramm genannt. Pessimistisch im ersten Teil und optimistisch im zweiten. Da ich ein unverbesserlich positiv denkender Mensch bin, erreicht mich das Hoffnungsvolle deutlich stärker. Meine Erfahrung bestätigt mir außerdem, dass Menschen gerne und freiwillig die Verantwortung dafür übernehmen, „Gutes“ in die Welt zu bringen.
Gutes ist hilfreich
Der Inhalt der Worte „Gutes tun“ ist nicht eindeutig. Jeder Mensch füllt sie selbst mit Inhalt und jeder einzelne erlebt anders, was ihm gut tut oder womit er anderen „etwas Gutes“ tun kann. Doch trotz all der verschiedenen Auslegungen gibt es ein Grundverständnis und eine Übereinstimmung: „Gutes“ ist hilfreich, es soll angenehme Gefühle verursachen.
Die Natur hat es so eingerichtet, dass auch derjenige angenehme Körpergefühle entwickelt, der anderen hilft oder ihnen eine Freude macht, etwas verschenkt oder Geld spendet. Mehr als nur eine Beruhigung des Gewissens, erleben wir selbst beim Geben innere Freude, Genugtuung, ja sogar eine gewisse Befriedigung. Geteilte Freude ist doppelte Freude, weiß der Volksmund.
Wie mit vielen anderen Dingen ist es so, dass wir das zwar wissen, aber es häufig vergessen. Wir machen uns diesen persönlichen Vorteil und Gewinn an positiver Lebensqualität – für andere und für uns selbst – nicht oft genug bewusst. Denken wir jedoch daran, gibt es auch Gelegenheiten, aktiv zu werden. Niemand erwartet große Taten. Kostbar im Alltag ist schon ein Lächeln und die Bereitschaft, auch mal für andere da zu sein.
Ein Gegengewicht zu all den schlechten Nachrichten in den Medien wäre mehr als wünschenswert. – Wollen sie dabei sein, wenn wir einen Anfang machen? Sammeln wir das, was uns gut getan hat, oder womit wir anderen das Leben angenehmer machen konnten. Es sind wie so häufig im Leben vielmehr die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen.
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