Geld fließt reichlich in mein Leben – Teil II
Geldaffirmationen funktionieren häufig schon alleine deshalb nicht, weil wir uns innerlich sperren. Einerseits hat natürlich niemand gerne finanzielle Sorgen, aber andererseits ist Reichtum auch mit inneren Bildern verbunden, die nicht immer positiv sind. So kann innerlich Spannung entstehen, die sich als körperlicher Stress meldet, wenn wir die Affirmation denken.
Vorurteile
Geld stinkt, Reiche sind arrogant, sie sind nur wegen ihres Geldes attraktiv, Reiche müssen Angst vor Dieben haben, wer reich ist kann nicht ehrlich sein … Oder wir richten das Vorurteil gegen uns selbst: Wir haben es nicht verdient, reich zu sein, wir wollen nicht „besser“ sein als andere, möchten nicht aus dem bestehenden sozialen Umfeld heraus … Es gibt genügend Vorurteile gegen „die Reichen“. Sind Sie sich Ihrer eigenen bewusst oder nicht?
Bei der Affirmation Geld fließt reichlich in mein Leben (ergänzt um Hilfsaffirmationen), die die Teilnehmerin am Experiment Affirmationen gewählt hat, geht es in diesem zweiten Teil des Blogbeitrages um eine solche innere Diskrepanz. Durch den intensiven Wunsch, das Geld in ihr Leben fließen zu lassen, wurde der Teilnehmerin eine innere Wut bewusst. Wie konnte das sein? Sie möchte ein gutes Verhältnis zu Geld haben, sabotiert sich dabei aber selbst.
Ich habe sie angeregt, ihrem inneren Widerstand nachzugehen:
„Auch wenn es unangenehm ist: schauen Sie hin, hören Sie hin, spüren Sie hin. Was Sie als Reaktion auf Ihre affirmativen Sätze innerlich erleben, erzählt Ihnen sehr viel über sich selbst. All das ist ein Teil von Ihnen. Sie sind die einzige Person, die das verändern kann. Vielleicht gehen Ihre Affirmationen zu schnell auf ein Ziel zu. Vielleicht müssen Sie vorher kleinere Teilziele formulieren, damit sich Ihr Organismus nicht wehrt. – Fragen Sie sich, ob Sie wirklich schon voll und ganz hinter der Affirmation stehen können.
Manchmal benutzt man einfach ein falsches Wort, das schon für sich alleine einen inneren Widerstand auslöst. Ich nehme als Beispiel einen Ihrer Sätze und erkläre daran, was ich meine:
„Ich genieße mein Geldwachstum.“
Löst dieser Satz Widerstand aus, dann könnte es sein, dass „genießen“ ein neues Gefühl ist. Sie müssten erst noch lernen, Ihre genießerischen Anteile zuzulassen. Vielleicht haben Sie bisher „genießen“ mit „faulenzen“ gleichgesetzt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Das kommt dann vor, wenn man eine starke Arbeitsethik in sich trägt und man glaubt, dass eigentlich nur diejenigen Erfolg „verdienen“, die eben nicht genießen, sondern die sich anstrengen.
Geldaffirmationen und versteckte Glaubenssätze
Bei Geldaffirmationen im Besonderen ist es oft so, dass ein versteckter Glaubenssatz lautet: Ich bin es nicht wert, dass mir das Geld zufließt. Aufgrund der eigenen Entwicklung trägt man häufig noch Zweifel am Selbstwert in sich und Zweifel daran, dass man es tatsächlich verdient hat, vom Schicksal begünstigt zu werden und keine Geldsorgen mehr zu haben. In diesem Fall ist es sinnvoll, zunächst eine Affirmation zu finden, mit der man seinen Selbstwert unterstützt.
Diese Beispiele müssen in keiner Weise auf Sie zutreffen. Ich wollte Ihnen damit nur deutlich machen, dass es viele versteckte Gründe dafür geben kann, warum sich eine Affirmation nicht stimmig anfühlt. Wenn ein Satz Stress in Ihnen verursacht, dann ist er noch nicht richtig auf Sie persönlich zugeschnitten. Probieren Sie herum, ändern Sie Ihre Formulierungen, bis sie sich richtig anfühlen.
Erlauben Sie sich das zu erreichen, was Sie erreichen möchten. Gestatten Sie den alt-verwurzelten Glaubenssätzen, sich zu zeigen, und lösen Sie sie dann liebevoll auf. Was früher war, gilt heute oft nicht mehr – Dinge und Menschen verändern sich. Und das ist auch gut so. Machen Sie sich bewusst, was in Ihnen vor sich geht und begegnen Sie sich mit Verständnis. Je besser Sie sich selbst annehmen können, umso eher werden Sie die Hindernisse ausräumen können.“
Die Teilnehmerin schreibt daraufhin zurück:
„Vielen vielen Dank für Ihre Antwort. Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Das stimmt total, absolut. Genießen ist für mich ein „neues“ Gefühl, das war jahrelang verschüttet.
Am Wochenende war ich zu einer anderen Formulierung übergegangen:
Ich bin dankbar für meinen reichlichen Geldzuwachs und mein Leben im Wohlstand.
Das klappt jetzt wieder besser.
Ich muss wirklich auf jede kleinste Formulierung achten.“
Ein paar Tage später und nach weiterer Arbeit an inneren Blockaden stellt sich heraus, dass der Kern des Problems wohl darin liegt, nicht gut etwas annehmen zu können. Sie erweitert die Affirmation:
„Ich bin dankbar für meinen reichlichen Geldzuwachs und mein Leben im Wohlstand und ich halte es aus, dies nach außen zu zeigen.
Für das „Aushalten“ suche ich bereits eine aktivere, aber dennoch vorsichtige Formulierung.“
Und nach ein paar weiteren Tagen und weiteren Selbsteinsichten in die persönliche Geschichte, schreibt die Teilnehmerin folgendes:
„… Jedenfalls stehe ich jetzt irgendwie wieder am Anfang und meine neue Affi heißt
Ich halte es aus, Geld und Werte anzunehmen.
Bei meiner super Erkenntnis und meiner neuen Affi habe ich komisches peinliches Bauchgrummeln.
Aber mir fallen ganz viele Situationen ein, wo das auch so war mit dem Annehmen, besonders in den letzten Jahren. Das paßt voll in meine Vergangenheitsgeschichte. Ich habe immer lieber (große) Geschenke gemacht, als selber was zu erhalten. – Ist es nicht schräg, dass man daran arbeitet, etwas zu bekommen und wenn man es bekommt, man es nicht will. Weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll.“
Mit diesem Beitrag möchte ich vor allem eines deutlich machen: Affirmationen lösen innere Prozesse aus. Wer sich darauf einlässt, wird zu größerer Selbsterkenntnis gelangen.
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