Kleine Dinge sind große Dinge
„Manchmal, wenn ich mir die enormen Auswirkungen ansehe, die kleine Dinge haben können, bin ich geneigt zu denken: Es gibt gar keine kleinen Dinge.“
(Bruce Barton, *1986, amerik. Politiker und Schriftsteller)
Können Sie diese Erkenntnis von Bruce Barton teilen? Ich schon. Denn genau betrachtet, sind kleine Dinge meistens wirklich nicht so klein. Nur wir, als manchmal unwissende Betrachter, können ihre Größe nicht erkennen. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Auch das kleinste Ding und Ereignis hat seinen Platz in einem größeren Ganzen. Es hat seinen eigenen Wert. Das lehrt mich vieles. Zum Beispiel mehr Demut und Achtung vor vermeintlich kleinen Dingen. In den nächsten Tagen werden wir das wieder beobachten können. Kinder lieben es, Ostereier zu suchen! Finden sie dann ein noch so kleines Schokoladenei, ist das ein Moment großer Freude und versüßt ihnen vielleicht sogar den ganzen Tag. Kleine Ursache, große Wirkung.
Die Achtsamkeits-Challenge
Momente der Freude sind es, die unser Leben versüßen. Deshalb ist es von großem Wert, Augen und Herz zu öffnen für die Schönheit und das Bemerkenswerte, das uns begegnet. Vor ca. eineinhalb Jahren habe ich eine Achtsamkeits-Challenge ins Leben gerufen, weil ich dazu ermutigen und anregen möchte, kleine Momente der Freude zu sammeln und sich insgesamt erfüllter, vielleicht sogar glücklicher zu fühlen. Das ist nur eine kleine Sache, die aber eine große Wirkung entfalten kann. Die Herausforderung ist es, das Bemerkenswerte im Alltäglichen zu finden. In diesem Satz steckt Wesentliches:
- bemerken
- Wert
- täglich.
Bemerken
Ist es eine kleine Sache, etwas wirklich bewusst zu bemerken? Im Grunde ja. Die eigentlich große Sache – und damit eine Herausforderung – ist es, bewusst zu bemerken, was ist.
Weil das Gehirn gerne den einfachsten und energiesparendsten Weg geht, nimmt es nicht mehr wahr als nötig – am liebsten nur das, was es ohnehin schon kennt und erwartet. Gehen wir unseren Tagesgeschäften nach, bewegen wir uns daher meist im Autopilot-Modus, denn wir wissen vermeintlich schon, was gleich passiert, wohin wir gehen, was wir zu erwarten haben und so weiter.
Wir selbst müssen bewusst entscheiden, den Modus des Bemerkens einzuschalten. Wir selbst schalten den Autopiloten aus, schalten um auf Neugierde, Aufnahmebereitschaft, Offenheit. Wir können das Unterbewusstsein (also unser Gehirn) bitten, uns auf die schönen, besonderen, bemerkenswerten Alltäglichkeiten aufmerksam zu machen.
Wie zum Beispiel die einfachen Blumen am Wegesrand. Sie sind ein kleines Wunder und erfreuen uns mit Duft und Farben. Auch die Ausstrahlung eines Kindes ist so eine selbstverständliche Sache, die wir leicht übersehen können. Bemerken wir sie bewusst, dann spüren wir vielleicht selbst Leichtigkeit in uns, vermittelt durch ein fröhliches Hüpfen und weil ein strahlendes Lachen einfach ansteckend wirkt.
Mir fällt ein Zitat von Astrid Lindgren dazu ein:
„Warte nicht darauf, dass die Menschen dich anlächeln. Zeige ihnen, wie es geht!“
Wert
Was hat Wert? Bemerkens W E R T ist das, was wir selbst als wertvoll erachten. Wir wählen mit dem Herzen aus. Für sich alleine genommen, hat nichts Wert, sondern wir sind es, die den Dingen Bedeutung geben. Kleine Dinge bemerken wir also dann, wenn sie unser Herz ansprechen und wir ihnen deshalb Wert beimessen. Das spüren wir und werden uns dessen bewusst.
Täglich
Was wir täglich spüren und wofür wir täglich unser Herz öffnen, hat auf Dauer eine Wirkung auf uns. So könnten wir es uns zur Gewohnheit machen, weniger im Autopilot-Modus unterwegs zu sein und stattdessen neugierig und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Achtsam. Bereit, zu sehen. Bereit, uns berühren zu lassen. So gesehen gibt es wirklich keine kleinen Dinge. Und diese kleine Veränderung macht einen großen Unterschied.
Die Herausforderung annehmen
Hatten Sie nicht schon längst mal vor, sich mit Achtsamkeit näher zu beschäftigen? Wollen Sie diesen wunderbaren Unterschied in Ihrem eigenen Leben spüren? Achtsam sein und bewusst wahrnehmen kann jeder Mensch. Das ist nicht schwer. Und doch gibt es noch eine Menge mehr über Achtsamkeit zu erfahren. Es ist ein Anfang, wertvolle Momente und kleine Dinge achtsam zu sammeln. Das bereichert unser Leben. Und wenn wir mehr davon haben wollen, können wir Achtsamkeit bewusst üben und diese wunderbare Gewohnheit nach und nach in unseren Alltag integrieren.
Alle gewinnen
Je mehr Menschen achtsam durchs Leben gehen, der Welt mit offenen Augen und offenem Herzen begegnen und die kleinen Dinge im Alltag würdigen, umso mehr Menschen erfahren diese Bereicherung und die Freude, die davon ausgeht. Sie spüren selbst, wie gut sich das anfühlt, wie sie gelassener und ausgeglichener werden. Ich meine, das ist ein Gewinn für uns alle.
Und noch einmal lasse ich sinngemäß Astrid Lindgren sprechen:
„Ist es nicht sonderbar, dass so wenig so glücklich machen kann?“
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